Fachklinik
KIRINUS Schlemmer Klinik Bad Tölz Heilende Architektur für nachhaltige Genesung

Die KIRINUS Schlemmer Klinik in Bad Tölz steht exemplarisch für die Verbindung von therapeutischem Ambiente und funktionaler Raumgestaltung. Unter der Gesamtplanung von Rüterhenke Architekten entstand ein Raumkonzept, das Patientinnen und Patienten während ihres mehrwöchigen Aufenthalts ein Zuhause auf Zeit bietet – mit dem klaren Ziel, den Heilungsprozess durch sorgfältige Gestaltung positiv zu beeinflussen.

Healing Architecture als Planungsgrundlage

Die zentrale Planungsvorgabe definierte ein Ambiente, das Wohlbefinden und Geborgenheit vermittelt. Bei mehrwöchigen Aufenthalten spielen funktionale Details eine entscheidende Rolle: ausreichend Stauraum, intuitive Raumaufteilung und eine Materialauswahl, die Wärme und Hygiene gleichermaßen gewährleistet. Diese Anforderungen bildeten das Fundament aller Gestaltungsentscheidungen. Im Mittelpunkt stand das Prinzip der Healing Architecture – eine Gestaltung, die gezielt zur Genesung beiträgt.

Wohlbefinden und Geborgenheit

Wer hat geplant:

Rüterhenke Architekten

Was wurde gemacht:

Patientenzimmer, Lounge, Wandverkleidungen in den Fluren, Restaurant im Haupthaus

Material:

Ast-Eiche, Eingangstür mit Milchglasfüllung, Wandverkleidungen hinter Betten und Anrichten in Silvergrey

Aufgabe:

Ambiente, welches zur Genesung beiträgt. Gut durchdachte, funktionale Ausstattung mit ausreichend Stauraum.

Visualisierungen:

form 3d (Entwurfsbegleitend)

Fotos:

Dominik Asbach

Lamellenwand aus Eiche als Abtrennung zwischen Teeküche und Chill-Area mit blauen Sesseln

Die Lounge als exklusiver Rückzugsort

Der Chill-Bereich für Privatpatienten verbindet Funktionalität mit gehobener Ausstattung. Die Abtrennung zur Teeküche und Essensausgabe erfolgt durch Sichtschutzelemente mit Lamellen in Ast-Eiche-Optik – ein wiederkehrendes Gestaltungselement, das für visuelle Kontinuität sorgt. Die Teeküche selbst präsentiert sich mit Oberflächen in Taupe und einer U-förmigen Arbeitsfläche. Hier wurden alle technischen Komponenten elegant integriert: Kalt-/Warmplatte mit Hustenschutz, Ambiente-Beleuchtung, Kaffeemaschine, Kühlschränke, Heißwasserzapfstelle und Wasserspender fügen sich nahtlos in die Arbeitsplatte ein.

Empfangsbereiche: Erste Eindrücke zählen

Die Patientenaufnahme empfängt mit einer Eingangstür mit Milchglasfüllung – Transparenz und Diskretion in Balance. Eine Sitzbank im Ast-Eiche-Dekor mit komfortablen Sitz- und Rückenpolstern lädt zum Verweilen ein. In der Lounge für gesetzlich versicherte Patient:innen sorgen Regalanlagen für Gesellschaftsspiele sowie eingebaute Anrichten und Sitzbänke mit weißen Oberflächen für eine helle, freundliche Atmosphäre.

Restaurant: Flexibilität trifft Privatsphäre

Im Restaurantbereich schaffen ebenfalls Sichtschutzelemente mit Lamellen in Ast-Eiche-Optik eine intime Atmosphäre, ohne den Raum zu verschließen. Die Sitzbänke, im bereits eingesetzten Ast-Eiche-Dekor versehen, sind mit hochwertigen Polsterauflagen und Rückenpolstern ausgestattet – eine Kombination aus natürlicher Materialität und Komfort. Besonders durchdacht: Die Schiebetüren verschwinden im geöffneten Zustand vollständig in Wandtaschen und ermöglichen so eine flexible Raumnutzung je nach Bedarf.

Patientenzimmer mit Balkonzugang, Tür aus Eiche, Polstersessel in blau, Einzelbett
Patientenzimmer in einer Fachklinik mit dezente blau gemusterten Tapete und weißem Sideboard

Patientenzimmer: Privater Rückzugsraum

Die Flurverkleidungen mit Rahmen und Füllungen in Kaschmirfarbe leiten sanft in die privaten Bereiche über. In den Zimmern selbst setzt sich das durchdachte Gestaltungskonzept fort: Der Eingangsbereich mit einer Garderobe in natürlicher Eiche bietet ersten Stauraum, während Einbauschränke mit hellgrauer, besonders weicher Oberfläche, die unempfindlich gegen Fingerabdrücke und Schmutz ist, zusätzliche Aufbewahrungsmöglichkeiten schaffen. Die platzsparende Schiebetür zum Bad ist in derselben hellgrauen, pflegeleichten Ausführung gehalten und ermöglicht einen barrierefreien Zugang. Die Badmöbel in hygienischer, widerstandsfähiger Eiche-Optik, Zimmertüren und Durchgangsfutter in Eiche natur sowie abgerundete Regale sorgen für eine wohnliche Atmosphäre. Wandverkleidungen hinter Betten und Anrichten in dezentem Silvergrey setzen zurückhaltende Akzente, während die übrigen Möbel mit ruhiger Farbgebung und samtiger Haptik Harmonie ausstrahlen.

Materialkonzept mit System

Die konsequente Verwendung hochwertiger Materialien – von furnierter Ast-Eiche über widerstandsfähige, pflegeleichte Oberflächen bis hin zu textilen Akzenten – schafft nicht nur optische Kontinuität, sondern erfüllt auch die hohen hygienischen Anforderungen einer Klinik. Jedes Material wurde gezielt ausgewählt: natürliche Hölzer für Wärme und Behaglichkeit, Oberflächen für Strapazierfähigkeit und leichte Reinigung, textile Elemente für Komfort und Akustik.

Funktionalität im Detail

Die Planung berücksichtigt die spezifischen Bedürfnisse eines längeren Klinikaufenthalts: ausreichend Stauraum in allen Bereichen, barrierefreie Zugänge, pflegeleichte Oberflächen und eine Beleuchtung, die sowohl funktional als auch stimmungsvoll ist. Technische Installationen wurden so integriert, dass sie die wohnliche Atmosphäre nicht stören – ein Balanceakt zwischen medizinischen Anforderungen und Wohnkomfort
Die KIRINUS Schlemmer Klinik Bad Tölz demonstriert eindrucksvoll, wie moderner Klinikausbau aussehen kann: funktional ohne steril zu wirken, hochwertig ohne protzig zu sein, mit feinem Gespür für Details. Ein Projekt, das zeigt, wie Raumgestaltung aktiv zur Genesung beitragen kann – wenn Planung und Ausführung Hand in Hand gehen.